Presseschau: TU und HEAG mobilo arbeiten an neuem Gleisbett für Darmstadt
Mit einem gemeinsamen Projekt wollen Universität und Nahverkehrversorger überprüfen, woraus das Gleisbett von Straßenbahnen in Darmstadt bestehen muss, um länger zu halten. Ein Beitrag auf echo-online
01.10.2024 von Lars Leitsch
Woraus muss das Gleisbett in Darmstadt bestehen? Diese Fragestellung wird künftig wissenschaftlich von der Technischen Universität Darmstadt untersucht. Gemeinsam mit dem Institut für Verkehrswegebau prüft der Nahverkehrsversorger HEAG mobilo, welche Unterschiede es in Herstellung, Instandhaltung und Erneuerungen bei unterschiedlichen sogenannten Oberbausystemen gibt, um je nach Rahmenbedingung und Anforderung die geeigneten Systeme zu wählen. Der Oberbau einer Bahnstrecke besteht aus der Bettung und den darauf liegenden Gleisen.
Darmstädter System soll Kosten senken
Wie TU und Heag mobilo jetzt mitteilen, sei die Entwicklung eines „Darmstädter Oberbausystems“ notwendig, um den technischen Anforderungen durch lokale Verkehrsbelastungen gerecht zu werden. Insbesondere der Busverkehr wirke sich an Verkehrsknotenpunkten oder besonderen Bahnkörpern auf Straßenbahninfrastruktur und Bodenbelag aus. Ziel der Forschungskooperation „Darmstädter Oberbausystem für Nahverkehrswege“ (Dana) sei es deshalb, Nahverkehrswege zu optimieren und ein noch stärkeres Augenmerk auf Qualitätsüberwachung und Monitoring zu richten. Mit einer eigenständig für Darmstadt entwickelten Lösung sollen weniger Instandhaltungsmaßnahmen anfallen und die Nachhaltigkeit gesteigert werden, heißt es weiter.
Zur Erweiterung des Know-Hows seien Feldmessungen im Streckennetz vorgesehen. Die Technische Universität erhalte so die Möglichkeit, Erkenntnisse aus der Praxis zu erlangen und so bisherige Ergebnisse zu ergänzen. Beide Datengrundlagen sollen anschließend für eine fundierte Ausgangslage zusammengeführt werden. Erste Untersuchungen wurden bereits an unterschiedlichen Stellen im Streckennetz unternommen. Im Bereich der Haltestelle „Schloss“ seien Materialproben und Bohrkerne entnommen worden, um die unterschiedlichen Asphaltschichten – darunter auch der neue „Busphalt“ – zu untersuchen. Die spezielle Deckschicht wurde dort im gesamten Gleisbereich eingebaut und soll für mehr Stabilität sorgen sowie Spurrillen und Schäden vorbeugen.
Weitere Messungen wurden auf dem Bahnkörper in der Rheinstraße, in der Poststraße am Hauptbahnhof, im Haltestellenbereich der „Berliner Allee“ sowie am „Dreieichweg“ in Darmstadt-Arheilgen durchgeführt. Als Nächstes stehen, so die Mitteilung, Analysen von Schadstellen in der Heidelberger Straße an.