Forschungsprojekt AVLEE
Projektbezeichnung Weitergehende Entfernung von Spurenstoffen, Mikroplastik und antibiotikarestente Keime auf der Kläranlage des Abwasserverbandes Langen/ Egelsbach/ Erzhausen unter Berücksichtigung einer weitergehende P-Elimination im Rahmen einer großtechnischen Versuchsanlage
Akronym AVLEE
Koordinator TU Darmstadt • Institut IWAR, Prof. Dr. Susanne Lackner
Projektpartner
  • Unger Ingenieure, Ingenieursgesellschaft mbH
Laufzeit Oktober 2015 – Juli 2018
Fördergeber Abwasserverband Langen, Egelsbach, Erzhausen
Projektinhalt Mit der stetigen Entwicklung und Verbesserung der chemischen Analyseverfahren können erheblich mehr Substanzen bis in den Mikro- und Nanogrammbereich, sogenannte Spurenstoffe, in der aquatischen Umwelt nachgewiesen werden, als noch vor einigen Jahren. Aktuell ist das humantoxikologische Potential der Spurenstoffe, die über menschliche Ausscheidungen in den Wasserkreislauf eingetragen werden, noch nicht abschließend geklärt. Sie stellen in erster Linie ein Problem für die aquatischen Ökosysteme sowie die Biodiversität dar. Im Hinblick auf den Gesundheitsschutz, trotz des nicht nachgewiesenen Gesundheitsrisikos durch Spurenstoffe, ist nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln.
Im Zeitraum von Juni 2011 bis August 2012 erfolgten im Abwasserverband Langen, Egelsbach, Erzhausen Untersuchungen zur weitergehenden Entfernung von Spurenstoffen aus behandelten Abwasser im halbtechnischen Maßstab. Der Fokus der Fortsetzung des Forschungsvorhabens liegt auf der Durchführung von Versuchen im großtechnischen und halbtechnischen Maßstab zur Validierung der Ergebnisse. Mitte des Jahres 2016 erfolgte der symbolische Spatenstich für das Pilotprojekt. Auf einer Fläche von rund 220 Quadratmetern wird ab Anfang dieses Jahrs ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Trinkwasserqualität im hessischen Ried gelegt. Ziel des Projektes ist die Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen im großtechnischen Maßstab, unter Berücksichtigung weiterer (zukünftig) relevanter Parameter wie antibiotikaresistente Keime, Mikroplastik und Phosphat. Der Kläranlagenablauf wird zunächst mittels Fällung und Flockung vorbehandelt. Anschließend erfolgt die weitergehende Abtrennung der partikulären Verbindungen, insbesondere partikulärem Phosphor mit Hilfe eines Polstofffilters sowie einer Membrananlage. Im Anschluss an die parallel betriebenen Filtrationsverfahren werden Spurenstoffe aus dem nahezu feststofffreien Ablauf mit in Serie geschalteten Aktivkohlefiltern entfernt. In sieben halbtechnischen Aktivkohlefiltersäulen werden parallel zur großtechnischen Versuchsanlage verschiedene Aktivkohlen (Hydraffin AR und Hydraffin CC von DonauCarbon) unter realen Bedingungen getestet. Neben den erzielbaren Eliminationsgraden der im Fokus stehenden Parameter, werden Betriebsmittelverbräuche, Betriebskenndaten und Betriebsverhalten der Verfahrenskombination ermittelt.
Projekthomepage